«Hier und Jetzt»: der Blog

Emotionen lösen physische Reaktionen aus

„Ich habe ein gutes Gedächtnis“, „Ich kann mich an alles erinnern“. Das sind Aussagen die sich auf unsere kognitives, oder auch wissentliches Verständnis beziehen. Aber was heisst das? Unser Hirn speichert nicht nur Erlebnisse, sondern auch Emotionen und Gefühle. Und diese sind oftmals nicht so klar erinner- oder abrufbar, sondern findern ihren Auslöser in unvorhersehbaren Sinneneindrücken.

Die Neurowissenschaft spricht heute von deklarativem und nicht deklarativem Gedächtnis. Ersteres macht es möglich sich Fakten oder Ereignisse explizit wieder ins Bewusstsein zu rufen. Letzteres speichert Erfahrungen ab, die uns gar nicht mehr präsent sind – und drückt sich vor allem in unserm Verhalten aus. Wir werden mit Gefühlen geflutet.

Das implizite Gedächtnis ist eng mit dem Körper verbunden. So lösen Emotionen oft physische Reaktionen aus – vom erhöhten Puls bis zum Angstschweiss.

Written by geraldine

Oktober 20th, 2015 at 9:08 am

Morbus Bechterew: Mit pflanzlichen Mitteln neue und ergänzende Wege beschreiten

Eine Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln ist auch bei Bechterew-Betroffenen sinnvoll. Die sogenannte Phytotherapie hilft jedoch nicht immer auf die Art und Weise, die man zunächst erwartet. Wichtig ist, dass sich Klienten auf diese Methode einlassen, zugleich aber auch weitere Therapien weiter verfolgen.

RETO BALIARDA, Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew

 

Géraldine May, die in Zürich eine Praxis für Körpertherapie und Prozessbegleitung führt, übersetzt die Phytotherapie als Pflanzenheilkunde. Bei dieser werden, abhängig von der Darreichungsform, verschiedene Extrakte der jeweiligen Pflanze verwendet. «Von der Wurzel bis zur Blüte wird kann alles aufbereitet und zubereitet werden», erklärt sie.

Meistens seien es «austherapierte» Patienten, die May aufsuchen. «Diese Patienten haben schon alle möglichen Therapien der Schulmedizin ausprobiert, ohne nennenswerten Erfolg». In dieser Situation beginnen viele Betroffene zu suchen und sehen dann die Phytotherapie als neue Option. Und tatsächlich, so die Therapeutin, ist die Phytotherapie vielfach erfolgsversprechend. «Ich schätze, dass bei rund 80 Prozent der Patienten eine Linderung der allgemeinen Beschwerden eintritt», ergänzt sie.

Trotz dieser Aussage ist Géraldine May weit davon entfernt, die Phytotherapie als die ultimative Methode anzupreisen oder diese über die Schulmedizin zu stellen. Ihrer Erfahrung nach kann eine Phytotherapie dann zum nachhaltigen Erfolg führen, wenn sie in Kombination mit körper- und prozessorientierten Therapieansätzen zum Einsatz kommt. Weiter nennt sie die Bewegungstherapie, Übungen zur Körperwahrnehmung, Psychologische Beratung oder auch Ernährungsumstellung als sinnvolle Ansätze. Und natürlich seien pflanzliche Arzneimittel nicht nur als Ersatz von Medikamenten gedacht, sondern auch als Ergänzung. Dies obschon es durchaus möglich ist, dass phytotherapeutische Therapien pharmazeutische Medikamente vollkommen ersetzen, wie dies zum Beispiel bei einer Behandlung von Depressionen der Fall sein kann.

Leiden einer Bechterew-Patientin erfolgreich therapiert

Ebenso wichtig ist es, vor Therapiebeginn mit den Klienten über deren Erwartungen zu sprechen und ihnen aufzuzeigen, welche realistischen Ziele erreicht werden können. Manchmal weiche dann auch der Therapieansatz von der ursprünglichen Vorstellungen der Klientin ab. Diesbezüglich erinnert sich Géraldine May an eine Bechterew-Betroffene, die bei ihr in Behandlung war. Nach einem Erstgespräch einigten sie sich, dass das primäre Ziel der Therapie nicht die Herabsetzung der entzündlichen Schmerzen sei. Vielmehr sollte durch psychisch stabilisierende Massnahmen ein anderer Umgang mit dem Schmerz angestrebt werden.

Die Patientin wurde mit einer Urtinktur und einem spagyrischen Notfallspray* behandelt. Weitere Abklärungen, die beispielsweise das geeignete Bad betrafen, führten dazu, dass sich die Klientin zusehends entspannen konnte und ihr passiver Widerstand gegen die Schmerzen aufgeweicht wurde. Géraldine May bemerkt dazu: «Für mich gilt die Formel: <Schmerz multipliziert mit Widerstand ergibt Leiden>. Bei der Therapie mit der Bechterew-Betroffenen sind die Schmerzen als solche zwar geblieben. Doch da ihr innerer Widerstand weitgehend beseitigt werden konnte, hatte sich auch ihr Leiden verringert.» Die Interaktion von Körper und Psyche führte zu einer gesteigerten Lebensqualität, in der die Schmerzen anders wahrgenommen und sich dadurch subjektiv verringert hatten. Denn Schmerz, so die Phytotherapeutin, sei eine Zusammensetzung verschiedener Komponenten.

Vertrauen ist wichtig

Mit dem erfolgreichen Therapie-Beispiel der Bechterew-betroffenen Frau unterstreicht Géraldine May auch, wie wichtig das gegenseitige Vertrauen bei einer Phytotherapie ist. Vertrauen habe einen enormen Einfluss auf den Therapieverlauf, der wegen der meist langsameren Wirkung oft länger dauert. «Ein Klient, der vertraut, fühlt sich sicherer. Und das Sicherheitsgefühl hat eine positive, entspannende Wirkung auf das vegetative Nervensystem», unterstreicht sie die Bedeutung. Umgekehrt führe eine Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln bei Patienten mit einer gleichgültigen oder ablehnenden Haltung kaum zum Erfolg. Es sei denn, das Vertrauen der Klienten kann rechtzeitig gewonnen werden. Ebenso wichtig für den Erfolg einer Phytotherapie sei die Eigenverantwortung des Klienten.

Nicht zuletzt wegen der grundsätzlich langsameren Wirkung kommt laut Gédaldine May die Phytotherapie längerfristig zum Einsatz. Es sei eine «Investition ins Leben».

*Als «Spagyrik» bezeichnet man die Aufbereitung von Heilmitteln nach den Methoden der Alchemie

Chlorophyll – pflanzliches Lebenselexier

Forscher sind sich einig, dass bereits rund 85% der US-Amerikaner und Europäer an einem übersäuerten Organismus leiden. Der Grund liegt in einer unausgewogenen Ernährung mit zu viel Fleisch, Weissmehlprodukten, Zucker, Süssigkeiten, Kaffee, Softdrinks, Alkohol und Nikotin, kombiniert mit Bewegungs- und Schlafmangel sowie Stress.

Allein der Alltagsstress zum Beispiel verschlingt so viele Vitalstoffe, dass ein Defizit entsteht, welches über die normale – zudem immer nährstoffärmere Nahrung – nicht mehr ausgeglichen werden kann.

Es ist ein schleichender Prozess, der sich oft über Jahre und Jahrzehnte hinzieht. Der Körper kann eine Übersäuerung über seine eigenen Puffer eine ganze Weile ausgleichen, indem er sich die basischen Mineralstoffe beispielsweise aus der Kopfhaut oder den Knochen, was zu Haarausfall und Osteoporose führen kann. Chlorophyll, das grüne Blut der Pflanzen, kann als Basenbildner hier schnell harmonisierend eingreifen. Es gilt inzwischen als die Lichtnahrung des neuen Zeitalters.

Das pflanzliche Lebenselexier ist in seinem Aufbau dem menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin äusserst ähnlich und schafft damit die Voraussetzung für ein sauerstoffreiches, gesundes Blut, eine gesunde Lymphe und einen stark aktivierten Stoffwechsel. Herz und Nerven werden positiv beeinflusst, die Darmflora aufgebaut und das Immunsystem gestärkt. Die grüne Medizin wirkt zudem stark entgiftend, entzündungshemmend. Sie kann bei Allergien und bakteriellen Infekten helfen sowie den Hormonhaushalt harmonisieren.

Chlorophyll-Tabletten: EMORAT, Erwin Oertle, Bodenholzstrasse 9, 8340 Hinwil – Tel. 044 937 53 37, Email. emoral@gmx.ch

Written by geraldine

September 9th, 2013 at 2:10 pm

Meditieren hilft gegen Einsamkeit

Ältere Menschen, die sich einsam fühlen, haben nicht nur psychologische Probleme, sondern laufen auch eher Gefahr, ernsthaft zu erkranken und früher zu sterben. Einsamkeit scheint im Körper ein biologisches Abwehrprogramm in Gang setzt: Wissenschaftler haben beispielsweise beobachtet, dass in Immunzellen von alleine lebenden Senioren die Aktivitätvon bestimmten Genen erhöht ist, die für die Produktion von Entzündungsfaktoren zuständig sind.

Entzündungsprozesse spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung vieler Krankheiten wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Alzheimer-Demenz. „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“, im Englischen Mindfulness Based Stress Reduction (MBSR) genannt, ist ein spezielles Programm, bei dem Meditation, Yoga und Achtsamkeitsübungen zur Stressbewältigung eingesetzt werden. Eine Gruppe amerikanischer Forscherstellte jetzt fest, dass auch unter Einsamkeit leidende, ältere Menschen von diesem Programm profitieren. 40 Erwachsene im Alter von 55 bis 85 Jahren hatten das 8-wöchige MBSR-Programm absolviert und vor Beginn des Trainings und danach jeweils einen standardisierten Fragebogen ausgefüllt, mit dem das Ausmass ihrer Einsamkeit erfasst wurde. Zusätzlich wurden ihnen Blutproben entnommen, um die Aktivität von bestimmten Genen zu erfassen. Dabei zeigte sich, dass sich die Probanden, die an dem MBSR-Programm teilgenommen hatten, hinterher deutlich weniger einsam fühlten als vorher und als die Vergleichsgruppe, die keine Behandlung erhalten hatte. Die Forscher erklären diese Wirkung so: Einsamkeit beruht auf einer subjektiven Wahrnehmung von sozialer Isolation. Sich einsam zu fühlen, stellt für Menschen eine Art existenzielle Bedrohung dar und das erzeugt dauerhaft Stress.

Das MBSR-Programm hilft, Stress zu reduzieren und gibt ihnen dadurch die Möglichkeit, ihre Einsamkeit anders zu bewerten. Darüber hinaus zeigte sich, dass bei den meditierenden Probanden auch die Aktivität von Genen, die in Zusammenhang mit Entzündungsfaktoren stehen, deutlich reduziert war.

 

Quelle: Creswell D et al: Mindfulness
Based Stress Reduction training reduces loneliness and pro inflammatory gene expression in older adults: A small randomized controlled trial
Brain, Behavior, and Immunity 2012

Written by geraldine

Juni 28th, 2013 at 10:18 am

Jedem seine psychische Störung

In einer Zeit in welcher wir alles zu wissen und kontrollieren glauben, kommt uns die neue Diagnosevielfalt im Rahmen der psychischen Störungen sehr entgegen: Egal ob wir einen Putzfimmel haben, ab und an eine Fressattacke leiden oder einfach mal einen Wutanfall kriegen: Der diagnostische Beweis liegt vor: Wir sind alle krank. – Und hier taucht die Frage auf: sind WIR oder ist DAS krank? – Wäre doch schade käme der gesunde Menschenverstand abhanden…

Artikel hierzu aus dem TagesAnzeiger vom 18.04.2013

 

Written by geraldine

April 18th, 2013 at 7:54 am

„Weisse haben Uhren aber keine Zeit“

Das afrikanische Sprichwort „Weisse haben Uhren aber keine Zeit“ trifft den Nagel auf den Kopf. Wer von uns hat schon Zeit? Wem rinnt sie nicht andauernd durch die Finger und wer wundert sich zu Ende des Jahres nicht auch wo all die Wochen und Monate geblieben sind…

Sich mehr Zeit zu nehmen für Wichtiges dürfte bei vielen ganz oben auf der Liste stehen. Doch geht das überhaupt in einer Gesellschaft, in der jede Minute zählt? Katja Gentinetta spricht mit dem Psychologen und Zeitforscher Marc Wittmann. Ein sehr interessanter und informativer Beitrag der SRF Reihe Sternstunde Philosophie. – Für jene die keine 55 Minuten aufwenden wollen oder können, lohnen sich die letzten fünf. Hier geht es zur Sendung…

 

Stressbewältigung – Der Körper braucht Anspannung ebenso wie Entspannung

Die Scheu vor Körperlichkeit scheint trotz allen Fortschritts in unserer medizinischen Kultur noch weit verbreitet zu sein: Der Körper soll beherrschbar sein und mit immer besseren Instrumenten und Medikamenten gesteuert und repariert werden. Manchmal ist das notwendig und sinnvoll. Was dabei jedoch verloren geht, ist die Fähigkeit, instinktives Wissen darüber was uns gut tut und was nicht, einzusetzen. Frühzeitige Warnsignale des Körpers werden nicht mehr erkannt oder auch ignoriert. Erst wenn der Magen schon wieder brennt, die Panikattacken das Leben einengen oder die Rückenschmerzen die tägliche Arbeit unmöglich machen, wollen wir handeln.

Eine bessere Selbstwahrnehmung und das Vertrauen in den Sinn der eigenen körperlichen Regungen zu stärken, ist ein wichtiger Aspekt der Körpertherapie. Dies geschieht vor allem über Gefühle und Empfindungen und weniger über den Intellekt. Ähnlich wie ein Kleinkind, das Berührung, Bewegung und Spiegelung braucht, um zu erfahren, wer es ist und was es kann, kann auch der erwachsene Mensch sein Selbst-Verständnis wieder neu entwickeln und trainieren. Viele Krankheiten, Beschwerden und Stimmungen entwickeln sich über stressauslösende Erfahrungen. Zumeist sind diese nicht in unserem Bewusstsein. Doch der Körper vergisst nicht. Positive wie auch negative Erfahrungen bleiben als Körpererinnerung in Form von Gefühlen, Spannungszuständen, Ahnungen oder inneren Bildern gespeichert.

Eine fundierte Körpertherapie führt Sie deshalb behutsam in eine Art vorsprachliche Empfindungswelt zurück. Der Körper kann so seine Art zu reagieren neu erkunden. Diese Körper-Selbst-Erfahrung regt Ihr System dazu an, bewusst und vegetativ wieder auf seine ureigenen alten, „gesunden“ Reaktionsweisen zurück zu greifen. So kann die Selbstregulierung des Körpers wieder erwachen und Stress verursachenden Konflikten kann auf andere Art begegnet werden.

Die physiologische Basis: Der Körper braucht Anspannung ebenso wie Entspannung

Stress ist auf vielfältige Weise fester Bestandteil unseres Lebens: Hunger verursacht Stress, Kälte und Hitze machen Stress, Einsamkeit sowie unerfüllte Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit sorgen für Stress. Und ebenso leiden wir unter Stress, wenn wir den Arbeitsplatz verlieren, wenn wir uns streiten, den Tod eines Partners verkraften müssen oder mit anderen traumatisierenden Erlebnissen konfrontiert sind. Stress kann krank machen und Krankheit bedeutet für den Körper ebenfalls Stress. Unser Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung so genannter Stresshormone. Diese waren zu Urzeiten des Menschen u. a. dazu da, die Energiereserven des Körpers etwa für die Flucht vor oder den Kampf mit einem wilden Tier zu mobilisieren.

Stresshormone sind in der Lage, einen Menschen für eine bestimmte Zeit über sich und seine Kräfte hinaus wachsen zu lassen. Ebenso vermögen sie es, ihn in die Starre eines erjagten Tieres zu versetzen.

Sofern nach besonderen Belastungen Phasen der Entspannung, des Wohlfühlens oder des Geniessens einsetzen können, kann unser Organismus von Zeit zu Zeit mit Stressbelastungen durchaus gut umgehen. Schwierig wird es dagegen, wenn Konflikte chronisch ungelöst bleiben. Dann nämlich werden Stresshormone nicht mehr abgebaut sondern fortwährend neu ausgeschüttet. Auf diese Weise versetzen sie den Körper in den Alarmzustand andauernder Über- oder Unterspannung. Der Körper lebt unter Dauerstress viel zu lange Zeit über seine Kräfte oder leidet unter zu wenig Antrieb. Dabei verfestigen sich körperliche und geistige Haltungen, die den Zweck haben, alte Schmerzen, seelische Verletzungen oder andauernde Verspannungen nicht mehr in aller Tragweite zu spüren. Es entstehen innere und äussere Schonhaltungen, die uns längerfristig aus dem Gleichgewicht bringen und psychische oder psychosomatische Beschwerden auslösen.

Stressbewältigung durch Körpertherapie

Mittels der Körpertherapie finden Sie Möglichkeiten, zur Stressbewältigung. Entspannung und Gelassenheit (wieder-)zuerlernen können dabei ebenso wichtig sein wie die Entdeckung von Neugierde und Begeisterung. Die Wiederherstellung eines gesunden physiologischen und psychischen Gleichgewichts bedeutet, das „Zuviel“ zu mindern das „Zuwenig“ zu stärken.

Written by geraldine

Oktober 16th, 2012 at 2:37 pm

Burnout: Psychische Ursachen – körperliche Symptome

Sehr oft stehen die körperlichen Beschwerden im Verlaufe eines Burnout-Syndroms (in jedem Stadium möglich) derart im Vordergrund, dass die dahinterliegenden seelischen Beschwerden nicht erkannt werden.

Mit zu den klassischen, körperlichen Stresssymptomen gehören:

–          Kopfschmerzen, Migräne

–          Schwindel, Benommenheit

–          Schwitzen

–          Muskelschmerzen

–          Herzbeschwerden

–          Atembeschwerden (Gefühl von Enge und / oder Druck)

–          Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Reizmagen, Reizdarm)

–          Rücken- und Nackenbeschwerden

–          Unterleibsbeschwerden, Zyklusstörungen

–          Tinnitus

Jedes Gesundheitsmodell und jeder Therapieansatz haben eigenen, teilweise aber auch ineinander übergreifende, Erklärungen für die Entstehung von Beschwerden aber auch das Wiedererlangen von Gesundheit.

Aus craniosacraler Sicht sind körperliche Symptome auf psychische Stressfaktoren plausibel. Denn: Der Körper übernimmt, was die Seele nicht ausdrücken kann.

Wie Michael Kern in seinem Buch „Die Weisheit im Körper“umschreibt, wird die Kapazität der biodynamischen Lebenskraft durch zu viel Stress überfordert. Lassen sich die biokynetischen Kräfte nicht mehr auflösen, werden diese Life zentriert und manifestiert. Stressreiche Erfahrungen, die wir nicht abbauen können, werden auf diese Weise in das Gewebe eingeflochten. Jede zusätzliche Einflechtung reduziert somit die Menge der verfügbaren Lebenskraft die nötig wäre, um auch mit dem nächsten Ereignis angemessen umgehen zu können.

Written by geraldine

September 22nd, 2012 at 3:58 pm

Stressbewältigung: Die Geschichte der A-Typen

Nachfolgende Geschichte hat mich schon vor vielen Jahren fasziniert. Gerade in Zeiten in welchen die Stressbewältigung für uns alle immer wichtiger wir, gewinnt sie an Relevanz. Ich erlaube mir deshalb, diese im Originaltext zu übernehmen. „Eine Landkarte der Zeit“ von Robert Levine, S. 207 – 208:

“Mitte der fünfziger Jahre dieses Jahrhunderts bemerkten zwei Herzspezialisten in San Francisco, Meyer Friedman und Ray Rosenman, dass die Herzpatienten in ihrem Wartezimmer angespannter wirkten, als andere Patienten. Genauer gesagt hatten Friedman und Rosenman diese Erkenntnis einem Polsterer zu verdanken, der sie auf die merkwürdige Tatsache hinwies, dass die Stühle in ihrem Wartezimmer lediglich vorn an den Kanten der Sitze abgewetzt waren. Einer spontanen Eingebung folgend leiteten sie ein Untersuchungsprogramm in die Wege, um die bis dahin nahezu unerforschte Frage zu prüfen ob seelischer Stress signifikant zur Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes beitragen könnte. Damals war die vorherrschende Meinung der Schulmedizin, die Behandlung von koronarer Herzerkrankungen sei eine rein mechanische Angelegenheit, „eine Arbeit für den Kemptner“, wie ein Herzchirurg einmal trocken sagte.

In einer ihrer ersten Untersuchungen prüften Friedman und Rosenman den Cholesteringehalt im Blut von Steuerbeamten von Januar bis Juni. Deren Essverhalten und das Pensum an Bewegung änderte sich in dieser Zeit nicht. Aber in den ersten beiden Aprilwochen, als der Abgabetermin für die Einkommensteuererklärung – der 15. April – und der damit verbundene Stress näherrückten, stieg ihr durchschnittlicher Cholesterinspiegel sprunghaft an, und die Neigung zu Blutgerinnseln nahm zu. Im Mai und Juni waren die Werte wieder auf ihren normalen Stand gesunken.

Friedman und Rosenman schlossen daraus, dass manche Menschen in einer selbsterzeugten Haltung chronischer innerer Spannung leben. Die stressgeplagten Patienten in ihrem Wartezimmer fühlen sich immer wie die Steuerbeamten Mitte April. Weitere Forschungsprojekte – vor allem die Western Collaborative Group Study, in der die Verteilung von Gesundheit und Krankheit bei 3500 Männern über einen Zeitraum von achteinhalb Jahren verfolgt wurde – haben diesen Schluss bestätigt. Genauer gesagt: Man hat festgestellt, dass Patienten mir koronaren Herzerkrankungen zu einem Verhalten neigen, dessen treibende Kräfte Gefühle von Zeitdruck, Feindseligkeit und Konkurrenzdenken sind. Bei Menschen mit diesem Verhaltensmuster vom sogenannten „Typ A“ ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Herzkrankheiten bekommen, siebenmal höher als bei Menschen vom „Typ B“ (sich „normal“ verhaltende Menschen), und die Gefahr eines Herzinfarkts ist doppelt so hoch.

Ein von Eile geprägtes Lebenstempo gehört zu den Elemente, die den Typ A definieren. Menschen vom Typ A gehen und essen meist schnell, sind stolz darauf, dass sie immer pünktlich sind und sich mehreren Aktivitäten gleichzeitig zuwenden können. Sie haben wenig Geduld mit der „Langsamkeit“ anderer und haben beispielsweise die Gewohnheit, Sätze für Sprecher zu vervollständigen, die ihnen zu lange brauchen, um sich zu artikulieren. Und natürlich arbeitet der Typ A auch länger als der Typ B.

Written by geraldine

September 18th, 2012 at 4:52 pm

Stressbewältigung – 5 Tipps

Auch wenn ich der Meinung bei, dass es für die Stressbewältigung keine verallgemeinerte Checkliste geben sollte, so macht es doch Sinn nachfolgend ein paar Ideen zu geben. Aber keine Angst, die Klassiker wie etwa „Gönnen Sie sich eine Auszeit“ oder „Treiben Sie Sport“ werden untenstehend nicht zu finden sein.

1. Raum geben

Wir alle vermissen immer wieder die „friedlichen und entspannten Minuten“ in unserem Leben. Nach was sehnen Sie sich? Nach 5 Minuten Ruhe, bevor die Kinder aufstehen? Einer kleinen Pause nach dem Mittagessen? – Ganz egal was es ist. Schenken Sie sich 5 Minuten. Und das konsequent und tagtäglich. Stehen Sie früher auf, gehen Sie raus, aber lassen Sie Ihr Handy, wo es ist.

2. Hauptsache anders

Versuchen Sie einmal, einen anderen Weg in die Arbeit zu nehmen, frühstücken Sie einmal ausgiebig, wenn Sie dies normalerweise nicht tun, oder halten Sie unterwegs kurz an und schauen Sie in die Natur. Diese Kleinigkeiten bedeuten einen gewissen Ausbruch aus Ihrer täglichen Routine, und werden Sie mit Freude und guter Laune erfüllen.

3. Atmen

Legen Sie sich auf den Boden, den Kopf zur Decke gewandt, die Augen geschlossen. Atmen Sie kräftig aus, indem Sie die ganz Luft aus Ihren Lungen pressen. Dann atmen Sie tief ein, achten Sie dabei darauf, dass sich nicht nur Ihr Brustkorb hebt, sondern sich auch Ihr Bauch anspannt. Entspannen Sie sich danach wieder, indem Sie ausatmen, und beobachten Sie, wie Ihr Bauch sich wieder entspannt. Atmen Sie danach einige Minuten wieder ganz normal und wiederholen Sie diesen Rhythmus ein paar Mal.

4. Visualisieren

Sollten Nervosität und Unruhe treue Begleiter geworden sein, lohnt es sich täglich noch ein paar Extraminuten zu investieren. Schliessen Sie die Augen und stellen Sie sich einen Ihnen bekannten und schönen Ort vor. Schalten Sie auf Zeitlupentempo und sehen Sie Ihren Film (wie Ihr Hund schon fast über die Wiese fliegt, oder wie die Meereswellen wie ein langsamer Teppich anrollen). Konzentrieren Sie sich auf das Sehen, das Hören und das Riechen – versuchen Sie in Ihrer Vorstellung kleine Details wahrzunehmen.

5. Spielen

Die meisten von uns haben das Spielen verlernt. Nutzten Sie die nächste Gelegenheit und kaufen Sie ein kleines Spielzeug. Ein Jojo, einen Kreisel, Jonglierbälle, ein Konstruktionsspiel oder einen Balancierkreisel. Ob bei der Arbeit oder Privat, ein so kleines Spielzeug wird niemanden stören, Ihnen eine Abwechslung bieten und den Kopf freimachen. Zudem: Spielen macht Spass!

Stressbewältigung hängt massgeblich von innerer Zufriedenheit und einem Gefühl von Erfülltsein ab. Dies ist aber nur dann möglich wenn wir uns den Raum geben, den wir als Mensch so dringend brauchen. „Buddha“ heisst übersetzt „Der Erwachte“. Was bedeutet, die Fähigkeit zu erlangen, „die eigene Natur zu leben“.

Written by geraldine

September 10th, 2012 at 9:40 am