«Hier und Jetzt»: der Blog

Stress entsteht aufgrund von „Bedrohungen“

Ein Grossteil der Belastungen, die wir Stress nennen, entsteht aufgrund von „Bedrohungen“, die nicht unserem Leben, sondern unserem sozialen Status gelten. Viele existieren sogar nur in unserer Einbildung. Schon das Gefühl der Bedrohung genügt jedoch, um die Kampf-Flucht-Reaktion mit all ihren charakteristischen Merkmalen (Extraschub an Energie, blitzschnelles Reagieren) auszulösen. Leider snidn dies kaum die geeigneten Mittel, um zwischenmenschliche Konflikte zu lösen! Wenn unsere gesellschaftliche Stellung oder unser Ego mitsamt seinen innersten Überzeugungen auf dem Spiel zu stehen scheint, reicht dies aus, um das Sympathische Nervensystem in Alarmzustand zu versetzen. Innerhalb eines Augenblicks befinden wir uns im Zustand der Kampf-Flucht-Reaktion, ob es uns gefällt oder nicht.

Diese Überreaktion wird mit all ihren Begleiterscheinungen unglücklicherweise schnell zur Gewohnheit, das heisst, sie wird ausgelöst, aber nicht mehr aufgehoben. Verspannungen – für gewöhnlich in den Schultern, im Gesicht, Stirn, Kiefer, Händen – , erhöhte Herzfrequenz, innere Unruhe, Herzrhythmusstörungen und feuchte Hände werden chronisch. Schon beim leisesten Druck entsteht der Wunsch, fliehen zu wollen. Man wird ungeduldig, wütend und streitsüchtig, nur um „Dampf“ abzulassen – und all dies als Reaktion auf ganz gewöhnliche Alltagsereignisse, nicht etwa, weil man sich in wirklicher Gefahr befände. Da die Kampf-oder-Flucht-Reaktion also zu unserem Alltag gehört und auf jede Art von Bedrohung hin ausgelöst wird, aber unerwünschte Nebenwirkungen hervorruft, wenn sie zum Dauerzustand wird, müssen wir uns diese Tatsache zunächst einmal klar vor Augen führen, ehe wir uns ernsthaft daranmachen, das automatische Verhaltensmuster der Stressreaktion für uns zu nutzen. Die Konzepte der Achtsamkeit und Stressbewältigung sind geeignete Mittel um sich von den Folgen der Stressreaktion zu befreien, und zwar dann wenn man sich bedroht fühlt, davonlaufen möchte oder bereit ist, wie ein Löwe zu kämpfen.

Quelle: Gesund durch Meditation, Jon Kabat-Zinn, S. 213-214

Anfängergeist

In einem Artikel für die buddhistische Zeitschrift The Shambhala Sun erläutert Thich Nhat Hanh den Anfängergeist am Beispiel des Teetrinkens:

Ihr habt schon oft Tee getrunken, ohne es zu bemerken, weil ihr mit Sorgen und Nöten beschäftigt wart… Wer aber seinen Tee ohne Achtsamkeit und Konzentration trinkt, der trinkt nicht wirklich Tee. Er trinkt seinen Kummer, seine Angst, seinen Ärger, und da kann es kein Glück geben.

 

 

Written by geraldine

Juni 26th, 2013 at 8:57 am

Craniosacral-Therapie – Erfahrungsberichte

Die Craniosacral Therapie ist eine Körperarbeit, bei der mit grösster Sorgfalt, Achtsamkeit und Wertfreiheit der Persönlichkeit der Klientin begegnet wird. Die Craniosacral Praktizierenden unterstützen mit feinen manuellen Impulsen, welche eine Eigenregulierung des Körpers einleiten, die Klientin auf dem Weg zur Selbstheilung. Die Gesundheit im Menschen wird unterstützt und Ressourcen werden gestärkt, so dass positive Veränderungen stattfinden können. Diese Behandlungsform kann bei Menschen jeden Alters (vom Neugeborenen bis hin zum betagten Menschen) angewendet werden, sogar wenn diese in sehr schmerzvollem oder gebrechlichem Zustand sind.

Immer wieder werde ich von Klienten gefragt wie denn andere Personen eine solche Behandlung erleben. Lesen Sie hier Erfahrungsberichte von anderen Klienten und Klientinnenwelche auf der Website der Verbands-Seite Cranio Suisse veröffentlicht wurden.

Written by geraldine

April 8th, 2013 at 2:05 pm

Achte auf Deine Gedanken – Gedicht

Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden zu Worten.

Achte auf Deine Worte,
denn sie werden zu Handlungen.

Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden zu Gewohnheiten.

Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.

Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal.

(dem Talmud zugeschrieben – aber auch Hinweise auf die Urheberschaft von Charles Reade [1814-1884])

Written by geraldine

Dezember 7th, 2012 at 3:48 pm

Meditation reduziert das Schmerzempfinden – dauerhaft

Wer meditiert, lenkt die eigene Aufmerksamkeit ganz auf das Hier und Jetzt. Das kann sogar dauerhaft die Schmerzwahrnehmung verändern, wie die britischen Hirnforscher Christopher Brown und Anthony Jones von der University of Manchester berichten. Ihrer Untersuchung zufolge berwerten meditationserfahrene Probanden Schmerzreize als weniger unangenehm verglichen mit Personen, die im geistigen Versenken geübt sind. Sich regelmässig auf den Augenblick zu konzentrieren, reduziert offenbar die Erwartung negativer Empfindungen. – Das ist simpel, aber nicht einfach.

Die Forscher verglichen eine Gruppe von zwölf langjährig Meditationserfahreren mit ungeübten Kontrollpersonen. Allen Teilnehmenden verabreichten sie nach einer kurzen Ankündigung harmlose Schmerzreize mit einem Laser. Parallel zeichneten Brown und Jones per Elektroenzephalografie (EEG) die Hirnströme der Probanden auf und befragten diese anschliessend zu der empfundenen Schmerzintensität. Ergebnis: je vertrauter das „Om“ desto schwächer das „Aua“.

Die neuronale Grundlage dieser Unempfindlichkeit offenbart die Auswertung der EEG-Kurven: Bestimmte Signale aus dem Scheitel- und Frontallappen des Gehirns – dem unteren parietalen Kortex sowie dem mittleren zingulären Kortex – fielen nach Ankündigung des schmerzhaften Reizes bei den Meditationsprofis deutlich schwächer aus als bei den Personen in der Kontrollgruppe. Beide Areale sind wichtig für die Bewertung von Schmerzreizen. Nach Ansicht der Forscher lernen Meditierende, die eigenen Gedanken und Gefühle von ihrem inneren Auge vorbeiziehen zu lassen, ohne sie zu bewerten. Das reduziert wohl dauerhaft mögliche furchtsame Erwartungen – und dämpft auch das Schmerzempfinden der Mentalartisten, auch wenn sie gerade nicht meditieren. – Unter gezielter, engmaschiger Anleitung und ein paar Wochen Durchhaltewille lässt sich eine gute Meditationspraxis etablieren. Und diese tut uns allen gut!

Pain online 2010; DOI:10.1016/j.pain.2010.04.017

 

Written by geraldine

November 30th, 2012 at 1:20 pm

Stressbewältigung – Der Körper braucht Anspannung ebenso wie Entspannung

Die Scheu vor Körperlichkeit scheint trotz allen Fortschritts in unserer medizinischen Kultur noch weit verbreitet zu sein: Der Körper soll beherrschbar sein und mit immer besseren Instrumenten und Medikamenten gesteuert und repariert werden. Manchmal ist das notwendig und sinnvoll. Was dabei jedoch verloren geht, ist die Fähigkeit, instinktives Wissen darüber was uns gut tut und was nicht, einzusetzen. Frühzeitige Warnsignale des Körpers werden nicht mehr erkannt oder auch ignoriert. Erst wenn der Magen schon wieder brennt, die Panikattacken das Leben einengen oder die Rückenschmerzen die tägliche Arbeit unmöglich machen, wollen wir handeln.

Eine bessere Selbstwahrnehmung und das Vertrauen in den Sinn der eigenen körperlichen Regungen zu stärken, ist ein wichtiger Aspekt der Körpertherapie. Dies geschieht vor allem über Gefühle und Empfindungen und weniger über den Intellekt. Ähnlich wie ein Kleinkind, das Berührung, Bewegung und Spiegelung braucht, um zu erfahren, wer es ist und was es kann, kann auch der erwachsene Mensch sein Selbst-Verständnis wieder neu entwickeln und trainieren. Viele Krankheiten, Beschwerden und Stimmungen entwickeln sich über stressauslösende Erfahrungen. Zumeist sind diese nicht in unserem Bewusstsein. Doch der Körper vergisst nicht. Positive wie auch negative Erfahrungen bleiben als Körpererinnerung in Form von Gefühlen, Spannungszuständen, Ahnungen oder inneren Bildern gespeichert.

Eine fundierte Körpertherapie führt Sie deshalb behutsam in eine Art vorsprachliche Empfindungswelt zurück. Der Körper kann so seine Art zu reagieren neu erkunden. Diese Körper-Selbst-Erfahrung regt Ihr System dazu an, bewusst und vegetativ wieder auf seine ureigenen alten, „gesunden“ Reaktionsweisen zurück zu greifen. So kann die Selbstregulierung des Körpers wieder erwachen und Stress verursachenden Konflikten kann auf andere Art begegnet werden.

Die physiologische Basis: Der Körper braucht Anspannung ebenso wie Entspannung

Stress ist auf vielfältige Weise fester Bestandteil unseres Lebens: Hunger verursacht Stress, Kälte und Hitze machen Stress, Einsamkeit sowie unerfüllte Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit sorgen für Stress. Und ebenso leiden wir unter Stress, wenn wir den Arbeitsplatz verlieren, wenn wir uns streiten, den Tod eines Partners verkraften müssen oder mit anderen traumatisierenden Erlebnissen konfrontiert sind. Stress kann krank machen und Krankheit bedeutet für den Körper ebenfalls Stress. Unser Körper reagiert darauf mit der Ausschüttung so genannter Stresshormone. Diese waren zu Urzeiten des Menschen u. a. dazu da, die Energiereserven des Körpers etwa für die Flucht vor oder den Kampf mit einem wilden Tier zu mobilisieren.

Stresshormone sind in der Lage, einen Menschen für eine bestimmte Zeit über sich und seine Kräfte hinaus wachsen zu lassen. Ebenso vermögen sie es, ihn in die Starre eines erjagten Tieres zu versetzen.

Sofern nach besonderen Belastungen Phasen der Entspannung, des Wohlfühlens oder des Geniessens einsetzen können, kann unser Organismus von Zeit zu Zeit mit Stressbelastungen durchaus gut umgehen. Schwierig wird es dagegen, wenn Konflikte chronisch ungelöst bleiben. Dann nämlich werden Stresshormone nicht mehr abgebaut sondern fortwährend neu ausgeschüttet. Auf diese Weise versetzen sie den Körper in den Alarmzustand andauernder Über- oder Unterspannung. Der Körper lebt unter Dauerstress viel zu lange Zeit über seine Kräfte oder leidet unter zu wenig Antrieb. Dabei verfestigen sich körperliche und geistige Haltungen, die den Zweck haben, alte Schmerzen, seelische Verletzungen oder andauernde Verspannungen nicht mehr in aller Tragweite zu spüren. Es entstehen innere und äussere Schonhaltungen, die uns längerfristig aus dem Gleichgewicht bringen und psychische oder psychosomatische Beschwerden auslösen.

Stressbewältigung durch Körpertherapie

Mittels der Körpertherapie finden Sie Möglichkeiten, zur Stressbewältigung. Entspannung und Gelassenheit (wieder-)zuerlernen können dabei ebenso wichtig sein wie die Entdeckung von Neugierde und Begeisterung. Die Wiederherstellung eines gesunden physiologischen und psychischen Gleichgewichts bedeutet, das „Zuviel“ zu mindern das „Zuwenig“ zu stärken.

Written by geraldine

Oktober 16th, 2012 at 2:37 pm

Gelassenheit

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Oder auf englisch:

God, grant me the serenity to accept the things I cannot change,
Courage to change the things I can,
And wisdom to know the difference.

Written by geraldine

September 3rd, 2012 at 2:12 pm