Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Burn-out als Krankheit anerkannt, das wurde in Genf bei der Jahrestagung der Organisation bekannt gegeben.
Zuvor hatten die 194 Mitgliedstaaten der WHO eine überarbeitete Version des internationalen Klassifikationssystems der Krankheiten, ICD-11, verabschiedet – eine Art Katalog der anerkannten Krankheiten. Dieser enthält nun auch die Definition und Einschränkungen der Diagnose Burn-out.
Die bisherige Version des internationalen Klassifikationssystems ist seit Anfang der Neunzigerjahre gültig. Ab Januar 2022 soll der neue Katalog den alten ablösen, ein konkreter Zeitpunkt für die Einführung in Deutschland steht noch nicht fest. Im Verzeichnis stehen circa 55.000 Krankheiten, Symptome und Verletzungsursachen – je mit einem spezifischen Code. Mit den Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen sollen Ärzte weltweit künftig ihre Diagnosen registrieren und dadurch statistische Untersuchungen leichter machen.
Drei Dimensionen des Burn-outs
Über die Definition von Burn-out diskutieren Fachleute seit Jahrzehnten. Die WHO beschreibt es als Syndrom aufgrund von „chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird.“ Die Krankheit hat laut ICD-11 drei Dimensionen:
- Ein Gefühl von Erschöpfung,
- eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job und
- ein verringertes berufliches Leistungsvermögen.
Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burn-out ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht „für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen“ verwendet werden sollte.