Mit 80 Prozent ist die Eisenmangel-Anämie die häufigste aller vorkommenden Formen von Blutarmut. Vorwiegend Frauen sind davon betroffen. Dies lässt sich vor allem durch einen erhöhten Bedarf an Eisen während der Menstruation, der Schwangerschaft und der Stillperiode erklären. Nicht selten weisen auch Jugendliche eine Eisenmangelanämie auf. Und auch rund 3 Prozent der Männer leiden darunter.
Wenig-Esser, Vegetarier und Veganer, Säuglinge wie auch ältere Menschen, die sich einseitig ernähren, haben oftmals eine reduzierte Eisenaufnahme und gehören deshalb zu den Risikogruppen. Auch begünstigen Umstände wie häufiges Nasenbluten, Hämorrhoiden oder häufiger Durchfall einen zu grossen Eisenverlust.
Eine Eisenmangelanämie im Frühstadium wird oft nicht erkannt. Chronische Müdigkeit und Erschöpfung können einen Hinweis auf eine Eisenmangelanämie geben. Meistens wird der Eisenmangel bei einer Kontrolluntersuchung als Zufallsdiagnose entdeckt. Hinweise auf einen ausgeprägten Eisenmangel können folgende Beschwerden geben (all diese Symptome können auch bei anderen Krankheiten auftreten):
• Chronische Müdigkeit, Erschöpfungszustände
• Schlafstörungen
• Geringe Belastbarkeit, leichte Ermüdung und rascher Pulsanstieg bei körperlicher Tätigkeit
• Verschwindende Lebenslust
• Kopf-, Nackenschmerzen
• Schwindelgefühle, Herzklopfen
• Auffallende Blässe an Lippen und Zahnfleisch
• Brüchige Haare und Fingernägel
• Betroffene frieren leicht/Tendenz zu ständigem Frieren
• Konzentrationsschwierigkeiten
Wenn Sie mehrere Symptome über einen mehrwöchigen Zeitraum verspüren, kann Ihnen eine einfache Blutuntersuchung durch den Hausarzt Klarheit verschaffen. Jede Form von Eisenmangelanämie sollte – nebst den allenfalls zu Grunde liegenden Erkrankungen – behandelt werden.
Ist der Eisenmangel ausgeprägt, so ist eine schulmedizinische Behandlung unumgänglich. Die Speicher müssen mit Eisenpräparaten (Tabletten oder Infusionen) gefüllt werden, damit die Betroffenen wieder beschwerdefrei sind. Wichtig ist, dass die Tabletteneinnahme lange genug angesetzt wird, damit sich der Mangel ausgleichen lässt. Meist dauert es drei bis sechs Monate). Gelegentlich kann es zu leichten Nebenwirkungen kommen, die eine Anpassung der Dosierung nötig machen.
Sie haben einen leichten Eisenmangel und möchten selbst etwas dagegen tun? Vieles lässt sich über die Ernährung und das Wissen um deren ideale Zusammensetzung erwirken. Zudem können, je nach Geschmack und Vorlieben, folgende Tipps für Sie umsetzbar und hilfreich sein:
• täglich zwei bis drei Gläser Randensaft trinken
• über längere Zeit 3-mal täglich eine Tasse Brennnesseltee zu sich nehmen (auch Brennnesselsaft hilft)
• Zur Eisenaufnahme braucht der Körper Vitamin C. Deshalb sollten zu jeder Mahlzeit Früchte oder Gemüse roh oder als Saft eingenommen werden
• Gute Eisenlieferanten sind neben Fleisch auch Eier, Hülsenfrüchte, Randen, Nüsse, dunkle Beeren, Vollkornprodukte, dunkelgrüne Gemüse oder Sojaprodukte
• Verzichten Sie, zumindest vorübergehend, auf Eisenfresser“ wie Kaffee, Schwarztee, Grüntee, und Eistee
• Das Kalzium in Milchprodukten hemmt die Eisenaufnahme ebenfalls, insbesondere jenes aus dem Fleisch. Zu einer Fleischmahlzeit sollten Sie also möglichst keine Milch trinken oder Milchprodukte essen